"Dopo una simile lettura si prova il bisogno di parlarne all'autore. La mia impressione è stata nuova, forte e potente. Non ho mai letto delle pagine che m'abbiano tanto colpito quanto quelle nelle quali il Manzoni quasi abbandona al sentimento religioso che respira in tutte le sue opere" (Goethe)
I Promessi Sposi ebbero in Germania dieci traduzioni, tutte ottocentesche, la prima nel 1827, l'ultima nel 1873, entrambe nella traduzione di Daniel Lessman. Altre traduzioni: Eduard von Bulow (1828), Gottlob Fink (1851-1854), Milden (1859), Emile Schroder (1867)
Alessandro Manzoni
I Promessi Sposi ebbero in Germania dieci traduzioni, tutte ottocentesche, la prima nel 1827, l'ultima nel 1873, entrambe nella traduzione di Daniel Lessman. Altre traduzioni: Eduard von Bulow (1828), Gottlob Fink (1851-1854), Milden (1859), Emile Schroder (1867)
Alessandro Manzoni
Der Arm des Comersees, der sich gegen Süden durch zwei ununterbrochene Bergketten hinzieht und, je nachdem diese hervortreten oder zurückweichen, eine Menge von Buchten und Busen bildet, verengt sich plötzlich und nimmt zwischen einem Vorgebirge zur Rechten und einem gegenüberliegenden weiten Gestade den Lauf und die Gestalt eines Flusses an. Die Brücke, die daselbst beide Ufer verbindet, scheint diese Umwandlung dem Auge noch sichtbarer zu machen und bezeichnet den Punkt, wo der See aufhört und die Adda beginnt. Eine Strecke weiter entfernen sich jedoch die beiden Ufer aufs neue von einander, die Wasserfläche wird breiter und die Adda verwandelt sich wieder in einen See, der in neue Buchten und Busen verläuft. Das Uferland, durch die Anschwemmung dreier großer Gewässer gebildet, senkt sich allmählich und lehnt sich an zwei zusammenhängende Berge, von denen der eine der Sankt Martinsberg, der andere in lombardischer Mundart il Resegone, die große Säge, genannt wird, von seinen vielen emporragenden Spitzen, die ihm in der That das Ansehen einer Säge geben. Wer ihn daher von dem rechten Punkte, wie z.B. von Mailands Basteien aus, die ihm im Norden gerade gegenüber liegen, erblickt, unterscheidet ihn in der langen, ausgedehnten Gebirgskette leicht an diesem einfachen Merkmal, das ihn vor allen übrigen, weniger bekannten und hervorragenden Bergen auszeichnet.
Eine gute Strecke weit steigt das Uferland allmählich bergan; dann aber zertheilt es sich in Hügel und Thalschluchten, in Anhöhen und Ebenen, den Felsenmassen der beiden Berge gemäß und dem Bette, das sich die Fluten gewühlt haben. Der äußerste Rand, von den Buchten der Gewässer durchschnitten, besteht fast nur aus Kiessand und Kieselgestein; weiter hinaus sind Felder und Weinberge, einzelne Landgüter mit Wohnhäusern und Gehöften; auch Gebüsche ziehen sich hin und wieder den Berg hinauf. Lecco, die vorzüglichste dieser Ortschaften, die dem ganzen Gebiete den Namen giebt, liegt unfern der Brücke, am Ufer des Sees, und befindet sich sogar zum Theil im See selbst, wenn dieser anschwillt; heutzutage ein ansehnlicher Flecken, der auf dem Wege ist, eine Stadt zu werden. Zu der Zeit nun, als die Begebenheiten sich ereigneten, die wir erzählen wollen, war dieser ansehnliche Flecken auch eine Festung, hatte die Ehre, einen Befehlshaber zu beherbergen, und genoß den Vortheil, eine stehende Besatzung spanischer Soldaten zu besitzen, welche die Frauen und Jungfrauen des Landes Sittsamkeit lehrten, dann und wann einem und dem andern Ehemann oder Vater hülfreich zur Seite standen und am Ende des Sommers niemals ermangelten, sich in die Weinberge zu zerstreuen, um die Trauben zu pflücken und den Landleuten die schwere Mühe der Weinlese zu erleichtern. Von einem Acker zum andern, von der Anhöhe zum Ufer hernieder, von Hügel zu Hügel liefen und laufen noch heute große und kleine Fußwege, mehr oder weniger steil, oder eben; oft durchschneiden sie alte, aus Felsengestein gebildete Mauern, die von Epheu umschlungen über und über grün sind, und wo der erhobene Blick durch die überhangenden Felsen nichts als einen Streifen Himmel oder irgend eine Bergspitze entdeckt; zuweilen ziehen sie sich über offene Hochebenen hin, und von hier aus eröffnet sich dem Blick eine mehr oder weniger weite Aussicht, die aber immer neue Abwechselungen gewährt, je nachdem die verschiedenen Gesichtspunkte einen größern oder kleinern Theil der Gegend umfassen und je nachdem diese oder jene Landschaft hervortritt oder sich verbirgt: überall, wohin man blickt, der reichste Wechsel von Mannigfaltigkeit. Hier erscheint in weiter Ausdehnung der farbenschillernde Spiegel des Sees, der sich dort in weiter Ferne schließt, oder vielmehr sich in irgend einem Irrgange des Gebirges verliert; nach und nach breitet er sich zwischen andern Bergen wieder aus, die einer nach dem andern vor den Blicken auftauchen, und die der See, mit den kleinen Dorfschaften des Gestades in umgekehrtem Bilde zurückwirft. Auf jener Seite zeigt sich der Arm eines Flusses, dann ein See, dann wieder ein Fluß, der in leuchtender Schlangenwindung sich zwischen den Bergen verliert, die ihn begleiten und die, stufenweise sich senkend, gleichsam wie in blauer nebelhafter Ferne am Horizonte verschwinden. Der Ort, von welchem aus der Wanderer diese mannigfaltigen Schauspiele überschaut, bietet selbst immer neue Schauspiele dar; der Berg, an dessen Abhang man hinwandelt, wechselt fast bei jedem Schritte mit seinen Gipfeln und Gründen; was eben noch eine einzige Bergspitze schien, verwandelt sich unvermuthet in eine Bergkette, und was erst sich auf der Anhöhe darstellte, erscheint plötzlich auf ihrem Gipfel; der anmuthige und heimische Eindruck dieser Abhänge mildert so freundlich den Ausdruck des Wilden und schmückt umsomehr die Pracht der übrigen Aussichten.
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